© Laila Bosco

Kapellbrücke und Wasserturm

Fotosujet Nummer 1

Die weltbekannte Holzbrücke ist nicht umsonst Fotosujet Nummer 1 in Luzern und wird von Gästen und Einheimischen gleichermassen bewundert. Gemeinsam mit dem Wasserturm prägt sie das Stadtbild wie keine andere Sehenswürdigkeit.

Die Kapellbrücke verläuft heute vom Luzerner Theater am Südufer der Reuss vorbei am Wasserturm bis zur St. Peterskapelle am Rathausquai. Auf die Tragödie, die unter anderem für Aufmerksamkeit rund um den Globus sorgte, hätten jedoch alle nur zu gerne verzichtet.

Stunden des Schreckens

Es geschah in der Nacht auf den 18. August 1993, als ein Grossteil der Kapellbrücke lichterloh brannte. Nur gerade die beiden Brückenköpfe und der Wasserturm konnten gerettet werden. In einer Rekordzeit von acht Monaten wurde der fehlende Teil rekonstruiert, so dass die «neue» Kapellbrücke am 14. April 1994 wiedereröffnet werden konnte. Kaum ein anderer Vorfall in der Innerschweiz hat die Weltöffentlichkeit derart bewegt, wie der Brand des Sinnbildes eines ganzen Landes. Schliesslich ist die Kapellbrücke unglaubliche 650 Jahre alt und diente in den frühesten Jahren nicht nur als Fussgängersteg zwischen den beiden Ufern der Reuss, sondern war auch Teil der früheren Stadtbefestigung. Die Peterskapelle am rechten Ufer und der nicht mehr existierende Freienhof am linken Ufer bildeten die Brückenköpfe. Bestens zu erkennen aus der Vogelperspektive, halten die Kapellbrücke und die Spreuerbrücke die Stadt wie mit einer Klammer zusammen.

Ohne Brücke keine Bilder, ohne Bilder keine Brücke

Mindestens genauso bedeutsam wie die Brücke selbst, ist deren Ausschmückung mit einem eindrücklichen Bilderzyklus, der ihrem Charakter erst zur notwendigen Tiefe verhalf. Der Luzerner Stadtschreiber Renward Cysat (1545-1614) wendete Jahre dafür auf, um die Geschichte der alten Schweiz und der Christenheit zu studieren und ein Konzept für den Bilderschmuck zu erstellen. So sollte die Brücke davon erzählen, dass ein wunderbares Schicksal alle Taten der alten Eidgenossen geleitet hat. Da eine Finanzierung aus öffentlichen Mitteln nicht möglich gemacht werden konnte, wurden alle vermögenden Bürger aufgerufen, eine oder mehrere Tafeln zu stiften. 1611 finalisierte Cysat dann seine Ideen, und die Arbeit konnte beginnen. 1646 wurden die Bilder ein erstes Mal restauriert. Ab 1726 hatte ein Aufseher über die Brücke zu wachen, weil die Bilder immer wieder von Jugendlichen beschädigt wurden. Vor dem Brand 1993 waren von den ursprünglich 158 Bildern deren 147 erhalten. 110 davon befanden sich beim Brand in der Brücke, von denen rund zwei Drittel durch das Feuer entweder vollständig zerstört oder schwer beschädigt wurden.

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Der Wasserturm

Der trutzige und doch attraktive Wasserturm wurde um die Jahre 1290 bis 1300 noch vor der Kapellbrücke erbaut. Ein Achteck von 4,4 - 5 Metern Seitenlänge bildet den Grundriss und gibt dem Wasserturm seine einzigartige Form. Der Umfang des Turmes beträgt 39 Meter, die Höhe 34,5 Meter. Während seines 700-jährigen Bestehens diente der Turm unterschiedlichen Zwecken. Als Beobachtungsposten erlaubte er die Überwachung der Schifffahrt im Luzerner Seebecken. Zusammen mit der Hof- und der Kapellbrücke bildete er das Verteidigungswerk der Stadt zur Seeseite. Seit dem 14. Jahrhundert wurde der Turm mehrmals als Archiv benutzt. Erst 1919 wurde das Stadtarchiv endgültig aus dem Turm entfernt. In der heutigen Turmstube wurden der Staatsschatz und die Kriegsbeute aufbewahrt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts diente der Turm auch als Gefängnis. Die Gefangenen wurden auf einem Knebel sitzend an einem Seil ins Verlies hinabgelassen und nach Verbüssung ihrer Strafe wieder hochgezogen. Unmittelbar über dem Verlies befindet sich die Rüstkammer, in der heute die umfangreiche Waffensammlung des Artillerievereins ausgestellt ist.

© Tamara Stalder

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