© Tanja Müller

Hofkirche Luzern

Die Hofkirche ist die Mutterkirche der Stadtbevölkerung von Luzern und ist heute der wichtigste Kirchenbau der Renaissance in der Schweiz. Die Geschichte dieses beeindruckenden Baus ist lang und bewegt.

Um 735/736 stifteten südalemannische Adelige ein kleines Kloster an der Stelle des heutigen Hofbezirkes. Um 1135 wurde aus dem selbständigen Kloster eine von Murbach (Elsass) abhängige Propstei. Wegen schwieriger Umstände musste die Abtei Murbach im Jahre 1291 die Propstei Luzern mit allen dazugehörigen Höfen an die Habsburger verkaufen. Nachdem Luzern 1332 der Eidgenossenschaft beigetreten war, eroberte die Stadt Luzern bis 1433 nach und nach alle Rechte von den Habsburgern zurück, auch jene über das Kloster. 1455/56 wurde das Benediktinerkloster in ein Chorherrenstift umgewandelt. Seither beten Chorherren täglich morgens und abends das kirchliche Stundengebet.

Die Hofkirche ist das geistliche Zentrum des Chorherrenstifts St. Leodegar und Mauritius. Durch einen Brand 1633 wurde die Kirche zerstört und nur die beiden Türme der Kirche, die noch romanische Bauelemente zeigen, blieben bestehen. Im Innern der Kirche finden sich verschiedene Stilarten. Der Hochaltar besteht aus schwarzem Unterwaldner Marmor. Die zentralen Reliefs des Maria End- und des Kreuzabnahme-Altars sind spätgotisch.

Kirchenschatz

Die Schatzkammer der Hofkirche beherbergt einen der ältesten und bedeutendsten sakralen Schätze der Schweiz. Das grosse Vortragekreuz und ein silberner Messbucheinband datieren aus dem 12./15. Jahrhundert. Ein meisterliches Zeugnis mittelalterlicher Goldschmiedekunst ist ebenfalls ein Kelch aus der Burgunderbeute der Eidgenossen, erobert in der Schlacht von Murten, 1476. Der Grossteil der Schatzobjekte allerdings stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert, das heisst aus der Zeit nach dem Neubau der Stiftskirche, bedingt durch den Brand von 1633. Neben zahlreichen Kelchen, aufwändig gearbeiteten Reliquiaren und seidenbestickten Messgewändern sind hier unter anderem fünf, fast lebensgrosse, silberne Reliquienbüsten zu nennen. Schweizweit einzigartig ist die Ausmalung des Schatzkammerraums von 1933 im Art-Déco-Stil. Der Kirchenschatz ist nur geführt zu besichtigen.

Hoforgel

Die imposante Hoforgel wurde 1640 erbaut und 1862 erweitert. Von 1972 bis 1977 wurde sie umgebaut, restauriert und vergrössert. Im Orgelprospekt von 1640 wurde die grösste (10,7 Meter) und schwerste (383 kg) Orgelpfeife der Welt aus ihrer Zeit vermerkt. Das Gesamtgewicht der Orgel beträgt unglaubliche 30 Tonnen. Die 7374 Pfeifen verteilen sich auf 111 Register. Mit dem 2015 eingeweihten Echowerk sind, nebst neuen, vor allem die bestens erhaltenen, über 150-jährigen Pfeifenbestände ebenfalls wieder in die die Hofkirche zurückgeführt worden. Damit erfüllt das Echowerk nebst der musikalischen auch die denkmalpflegerische Aufgabe, wertvolle Geschichte auf bestmögliche Art zu erhalten.

Das Orgelgewitter

Die Regenmaschine, eine mit Orgelwind angetriebene Holztrommel, dreht im Kreise und die darin eingebrachten Metallkugeln schlagen über Schikanen an die Blechwand der Trommel. Dieses legendäre Orgelgewitter sorgt bei Konzertbesuchern seit 1862 für Bewunderung und Gänsehaut zugleich.

 

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