heimwē - wie das Heimweh Eingang in die Barockmusik fand

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Das Ensemble Le Grand Trianon spielt in einem mitreissenden Programm zum Thema Heimweh barocke Werke aus Europa sowie eine Neukomposition von A. Gabriel für zwei Blockflöten, Cello, Laute und Cembalo.
Die Schweiz mit ihrer einzigartigen Topografie, Geschichte und kulturellen Struktur bot einen fruchtbaren Boden für die Entstehung eines Phänomens, das weit über ihre Grenzen hinaus Bedeutung gewinnen sollte: Die Pothopatridalgia oder einfacher gesagt – das Heimweh.

Das heimwē galt geradezu als Schweizer Krankheit und beschäftigte seit dem 16. Jahrhundert Ärzte, Priester und Philosophen. Man stellte sich vor, die permanente gedankliche Fixierung auf das Vaterland würde die Lebensgeister in denjenigen Fasern des Gehirnmarks binden, die mit Vaterlandsvorstellungen assoziiert seien und dadurch lebenswichtige Funktionen verunmöglichen. Veränderter Luftdruck und der Verzicht auf vertraute Elemente der Heimat wie beispielsweise die Milch heimischer Kühe mache es den Menschen schwer, sich an fremde Sitten anzupassen.
Bald schon wurde das Heimweh zum Topos in der Musik: Einfache Volkslieder thematisierten die Sehnsucht nach der entfernten Heimat. Schweizer Musik oder einfachem Kuhglockengeläut wurde eine geradezu magische Kraft attestiert. Söldnern wurde aus Angst vor Desertion verboten, Musik aus der Heimat zu hören oder singen. Und wie alle menschlichen Gefühlsregungen war das Heimweh prädestiniert dafür, auch in der Kunstmusik seinen Ausdruck zu finden.

In seinem Konzertprogramm spürt das Ensemble LE GRAND TRIANON diesem faszinierenden Phänomen nach. Die verschiedenen Aspekte des Heimwehs werden in Werken von Rhaw, Couperin, Castello, Quantz u.a. beleuchtet und das Konzert mit einer Neukomposition des Nidwaldner Komponisten Andreas Gabriel abgerundet, welche das Heimweh in aktuellem Kontext erscheinen lässt.

Türöffnung: 30 Minuten vor Konzertbeginn

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